Bürokratische Hürden bremsen Expansion – Dr. Oliver Vogt und Bianca Winkelmann fordern gezieltere Fördermittel
Der NATURHOF SCHRÖDER, ein mittelständisches Familienunternehmen mit 50 Mitarbeitern, hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2006 durch Friedrich Wilhelm Schröder als Vorreiter in der Herstellung nachhaltiger Heu- und Strohprodukte etabliert. Unter der heutigen Führung von Christoph und Markus Schröder setzt das Unternehmen konsequent auf ressourcenschonende Produktionsmethoden, insbesondere durch Verpackungsreduktion und Logistikoptimierung. Die Produkte, die insbesondere als hochwertige Tiernahrung für Nager entwickelt werden, werden mittlerweile nicht nur deutschland - und europaweit vertrieben, sondern auch in Großbritannien und Kanada vertrieben.
Der Familienbetrieb, der seine Rohstoffe zu einem großen Teil aus der Wesermarsch bezieht, einem ökologisch bewirtschafteten Vogelschutzgebiet, legt großen Wert auf umweltfreundliche Produktionsmethoden. Besonders bemerkenswert ist der Verzicht auf konventionelle Trocknungsmethoden: Das Heu und Stroh wird ausschließlich mit Sonnen- und Windenergie getrocknet, während Solaranlagen den notwendigen Strom für die Weiterverarbeitung liefern. Dies unterstreicht das Engagement des Unternehmens für eine klimafreundliche Zukunft und betont die Unternehmensphilosophie: „Wir leben nicht von der Natur, sondern mit der Natur.“
Eine der größten Innovationen des NATURHOF SCHRÖDER ist die Entscheidung, das Heu nicht wie üblich in loser Form zu vertreiben, sondern zu wickeln. Diese Methode spart bis zu 70 % der Frachtkosten, reduziert den Plastikverbrauch um 85 % und senkt den Energieverbrauch erheblich – ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. Diese Effizienzsteigerungen durch kleine Minirundballen verschaffen dem Unternehmen nicht nur einen klaren Wettbewerbsvorteil, sondern zeigen auch, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.
Vor kurzem erhielten die Brüder und Geschäftsführer Christoph und Markus Schröder Besuch vom Bundestagsabgeordneten Dr. Oliver Vogt und der Landtagsabgeordneten Bianca Winkelmann, die sich persönlich ein Bild von der innovativen Produktion und den Herausforderungen des Betriebes machten. Beim Betreten des Hofes strömt Besuchern sofort der charakteristische Duft von frischem Heu entgegen, was die handwerkliche Sorgfalt des Unternehmens unterstreicht. Winkelmann zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten und lobte das zukunftsweisende Konzept: „Ihr habt den Nerv der Zeit getroffen!“ und sprach damit das innovative Wickelsystem an, welches einzigartig in der Branche ist. Sie betonte, dass solche nachhaltigen Lösungen nicht nur wirtschaftlich sinnvoll seien, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten und damit beispielhaft für die gesamte Branche wirken könnten.
Obwohl der Hof erfolgreich wächst und seine Marktposition stetig ausbaut, stößt der Betrieb an räumliche Grenzen. Die beiden Standorte in Häver und Ovenstädt bieten nicht mehr ausreichend Kapazitäten, weshalb das Unternehmen bereits seit geraumer Zeit eine Expansion plant. Doch hier beginnen die Probleme: Die komplexen und langwierigen Prozesse rund um Förderanträge behindern das Vorhaben erheblich.
Betriebsleiter Andreas Uding erklärte den Politikern, dass das Unternehmen bereits mehrere Tausend Euro in externe Berater investieren musste, um sich im „Förderdschungel“ zurechtzufinden. Unklare Zuständigkeiten, die Frage, wer welche Programme unterstützt, und lange Wartezeiten für Förderzusagen bremsen die Pläne. Besonders problematisch sei, dass keine Investitionen getätigt werden dürfen, bevor die Fördermittel endgültig bewilligt sind – was potenziell Monate dauern kann.
„Es ist schwer mitanzusehen, wie ein Mitbewerber aus Thüringen, der viel kürzer am Markt ist, unser Familienunternehmen überholt, weil er schneller auf Fördergelder zugreifen und diese in sein Wachstum investieren kann“, bemerkte Christoph Schröder frustriert.
Dr. Oliver Vogt zeigte volles Verständnis für den Unmut der Schröders und kritisierte die uneinheitlichen Vorgehensweisen der Bundesländer bei der Vergabe von Fördergeldern. Er betonte zudem, dass die Fördermittel effizienter und gezielter eingesetzt werden müssten, um innovative Unternehmen wie den Hof der Schröders besser zu unterstützen.
Der Besuch von Dr. Oliver Vogt und Bianca Winkelmann war ein wichtiges Signal für den NATURHOF SCHRÖDER. Beide Politiker versprachen, sich für die Belange mittelständischer Unternehmen wie das der Schröders einzusetzen, insbesondere wenn es darum geht, den Zugang zu Fördermitteln zu vereinfachen und bürokratische Hürden abzubauen. Das Unternehmen zeigt eindrucksvoll, dass Tradition und Innovation miteinander verbunden werden können. Doch um weiter zu wachsen und seine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Tiernahrungsproduktion auszubauen, benötigt das Unternehmen mehr politische Unterstützung. Nur so kann er seine Vision von einer nachhaltigen, klimafreundlichen Zukunft langfristig umsetzen.